Prädisponierende Syndrome für myeloische Erkrankungen mit assoziierter Thrombozytopenie (z.B. familiäre Plättchenerkrankung mit Neigung zu myeloischen Malignomen, RUNX1-FPD), sind durch das Bestehen einer Thrombozytopenie/-pathie vor dem Auftreten einer myeloischen Leukämie gekennzeichnet. Die Beeinträchtigung der Thrombozyten und Leukämieprädisposition sind die Folgen konstitutioneller genetischer Veränderungen (z.B. im RUNX1-Gen). Für die Entwicklung myeloischer Neoplasien sind allerdings weitere genetische Veränderungen erforderlich.

 

In unserem Teilprojekt wollen wir die additiven Effekte von prädisponierenden genetischen Keimbahnvarianten und sekundär somatisch erworbenen Genveränderungen untersuchen und besser verstehen. Hierzu sollen die genetischen Varianten in Zellkulturmodellen einzeln und in Kombination eingebracht und detailliert hinsichtlich z.B. Proliferation, Apoptose, Differenzierung und des Metaboloms untersucht werden.

 

Das so erlangte Wissen soll zur besseren Personalisierung im Rahmen der klinischen Versorgung von Betroffenen und deren Angehörigen führen (z.B. individuelle Anpassung von Früherkennungsuntersuchungen) und besitzt darüber hinaus Modellcharakter für sporadische Erkrankungen, bei denen vergleichbare Genveränderungen auftreten können.